Corona Hotspot Lateinamerika

Mai 2020

Die Grenzen sind verschlossen – die Herzen nicht!


Liebe Freundinnen und Freunde von FUTURO SI,

die Auswirkungen der weltweiten Verbreitung des Corona-Virus sind extrem. Wir müssen zusammenrücken als solidarische Weltgemeinschaft und Seite an Seite mit den Verletzlichsten stehen, und das sind zuerst einmal die Kinder. Unsere Solidarität darf gerade jetzt nicht an Ländergrenzen aufhören.
Daher gilt unsere besondere Aufmerksamkeit – und Sorge – auch in diesen Tagen den Kindern in
unseren Projekten in Lateinamerika.

Von dort erreichen uns sehr ernst zu nehmende Nachrichten. Die Angst vor den Folgen des Virus ist
riesig. Und das zurecht. Während wir uns hier mit den ersten Lockerungsmaßnahmen beschäftigen, ist
der Höhepunkt der Krise in Lateinamerika noch längst nicht erreicht. Die ohnehin schwachen Gesundheitssysteme
und Versorgungsstrukturen könnten angesichts vieler Corona-Fälle komplett zusammenbrechen.
Und die sozialen Folgen wären erschreckend.

Vielerorts gab es extreme Ausgangssperren, die meisten Projekte mussten schließen, die Folgen für
die dort betreuten Kinder sind schon jetzt immens: keine warme Mahlzeit mehr, keine Fluchtmöglichkeiten
aus den äußerst engen und überbelegten Wohnsituationen und keinen Schutz bei zunehmender
häuslicher Gewalt, keine medizinische Versorgung, keine fürsorgliche Zuwendung durch lieb gewordene
Bezugspersonen und keine Hilfe bei ihren Ängsten und Nöten.

In Ecuador durfte die Klinik seit letzter Woche unter erschwerten Bedingungen wieder öffnen. Dort, wo
es an so vielem mangelt, sind die speziellen Hygienevoraussetzungen nur mit viel Fantasie und Enthusiasmus
zu erfüllen.

In Argentinien können von PERSONITAS wenigstens 55 Familien mit regelmäßigen Care-Paketen mit
Lebensmitteln und Unterrichtsmaterialien versorgt werden. Es wird versucht, bei ortsansässigen Firmen
Spenden zu sammeln, da bisherige Spender wie Gastronomiebetriebe und Hotels, von denen es Nahrungsmittel
gab, selbst geschlossen haben. Außerdem wird warme Kleidung für den bevorstehenden
Winter gesammelt.

Ähnlich sieht es im Projekt ADECI in Guatemala aus. Auch hier wurden die verderblichen Küchenvorräte
an die bedürftigsten Familien verteilt. Der Betrieb wurde aufgrund staatlicher Vorgaben bereits am
13.03.2020 geschlossen und die verhängte Ausgangssperre führt dazu, dass die armen Familien, die sich nur
durch mehrere Jobs über Wasser halten können, am Ende noch weniger Geld zur Verfügung haben.
Die sich selbst überlassenen Kinder sind wieder leichtes Opfer für die Anwerbeversuche der Pandillas (Banden).

In Peru sieht die Situation auch nicht wesentlich anders aus. Immerhin hat es Christa Stark, Leiterin
des Projekts, geschafft, mit Hilfe eines örtlichen Busunternehmers und unter Polizeischutz die noch
verbliebenen deutschen Praktikanten und Gäste zum nächst gelegenen Flughafen bringen zu lassen. Im
Kinderheim durften nur die 10 Waisenkinder bleiben, die anderen wurden zu ihren Verwandten geschickt.
Das kleine Hotel, die einzige Einnahmequelle für soziale Direkthilfe, musste ebenfalls schließen.

In Brasilien ist die Situation vor Ort, aber auch im ganzen Land wohl am schwierigsten und äußerst
dramatisch. Mehr und mehr sind eigene AVICRES Angestellte und nahe Angehörige vom Virus betroffen.
Wegen einer fehlenden Krankenversicherung gehen sehr viele nicht in die Notaufnahmen der öffentlichen
Krankenhäuser, weil sie dort nicht behandelt werden. Sie sterben und die Angehörigen werden dann zur
Beerdigung in Massenreihengräbern bestellt.
Die Gesundheitsstation, die Landwirtschaft, die Schreinerei und die Bäckerei sind wieder geöffnet,
das Waisen- und Straßenkinderheim war natürlich die ganze Zeit offen. Alle anderen Sektoren, vor allem
der Kindergarten und die Kindertagesstätten, die direkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten sowie die
Familienfürsorge sind geschlossen. Seit Mitte März wird eine Hungerkampagne organisiert, mit der für
alle Familien der ca. 450 Kindern und Jugendlichen erst einmal die Grundnahrungsmittel zur Verfügung
gestellt werden. Diese Familien leben meistens nur von informeller Beschäftigung, also vom Straßenhandel,
oder um es klar zu sagen von einem Hungerlohn. Wobei ja der Straßenhandel zur Zeit auch verboten ist.

Auch wir in Düsseldorf erleben deutliche Einbußen durch geplante Benefiz Veranstaltungen, auf die
wir durch die Corona Krise nun erst einmal verzichten mussten und wer weiß, wie lange noch. Unser
Ladenlokal haben wir mit eingeschränkten Öffnungszeiten wieder geöffnet.
Mit Ihnen zusammen haben wir in den letzten Jahren so vieles auf den Weg gebracht und auch schon
erreicht. Das wollen wir nicht in Gefahr bringen.

Öffnen Sie ihr Herz und helfen Sie uns dabei, unsere so wichtige Arbeit weiterführen zu können.
Hier können Sie spenden:


GLS Bank, IBAN: DE10 4306 0967 4068 4179 00
Stadtsparkasse Düsseldorf, IBAN: DE24 3005 0110 0015 0913 33
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Sie können uns auch mit einem Einkauf in unserem Online Shop www.futuro-si-shop.de, in dem wir köstliche
Weine und Spirituosen aus Lateinamerika anbieten, unterstützen.

Noch eine große Bitte an Sie !
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wir Sie in Zukunft ohne extra Portokosten auf dem Laufenden halten können: info@futuro-si.de

Herzliche Grüße, vielen Dank für Ihre Unterstützung.